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Schieferdach: Eigenheim zwischen Tradition & Moderne

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Vom Harz über die Mosel bis hin zum Thüringischen Schiefergebirge: Die traditionelle Architektur des Schieferdaches – oft in Kombination mit einer entsprechenden Fassade – geht bis auf das Römische Reich zurück, ist stark regional verwurzelt und besonders typisch für die Gegenden, in denen der edle Naturstein abgebaut wurde oder noch wird. Dank hervorragender Material-Eigenschaften wie einer unkomplizierten Instandhaltung, hoher Wetterbeständigkeit und einer sehr langen Lebensdauer existieren heutzutage aber ebenfalls viele reizvolle, zeitgemäße Schiefer-Deckungsarten. Der natürliche und nachhaltige Baustoff ist daher auch aktuell überaus beliebt und wirkt aufgrund seiner schlicht-eleganten Optik insbesondere in Verbindung mit einem geradlinigen modernen Stil, auch im Zusammenspiel mit Elementen aus Naturholz, besonders attraktiv.

Welche Vor- und Nachteile ein Schieferplatten-Dach hat, mit welchen Kosten bei dieser Dachart zu rechnen ist, welche Eindeckungen bei einem Dach aus Schiefer möglich sind und weitere wissenswerte Fakten erfahren Sie im Folgenden.

Schieferhaus-Optik modern: Alle Angebote

Schieferdach: Definition

Für ein Schieferdach wird zum Decken ein vor hunderten Millionen Jahren entstandenes Sedimentgestein, der dunkle Tonschiefer, verwendet. Schiefer-Ziegel kommen dabei je nach Herkunft in unterschiedlichen Farben vor, beispielsweise in Grüntönen in Sachsen oder Frankreich, rötlich am Rhein und in Kalifornien, blau schimmernd in Spanien oder in den üblicheren Graublau-Schattierungen.

Lokale Baugeschichte

Auch im Sauerland und der Eifel ist in Deutschland die Schieferdeckung neben den in der Einleitung genannten Regionen aufgrund des dortigen geologischen Auftretens historisch verankert, besonders häufig kommt sie auch bei unseren französischen Nachbarn zum Einsatz.

Altstadt-Haus mit Schieferdach und Gauben

Bei den hübschen Altbauten in den mittelalterlichen Stadtkernen dieser Gegenden schmücken fast immer zusätzlich noch Gauben die Schieferdächer. Doch auch beim Schieferdach in moderner Ausführung fügen sich Dachgauben übergangslos ins Design ein, beispielsweise in streng geometrischer Form mit großflächigen Schiefer-Ziegeln.

Ein Schieferdach hat eine Mindestneigung von 22 ° (beziehungsweise 12 ° mit einemwasserdichten Unterdach) und geht normalerweise mit einer vollflächigen Dachschalung, also einer kompletten Holzverkleidung, einher. Bei der sogenannten Rechteck-Doppeldeckung ist eine Lattung als Dachunterkonstruktion mit einer schützenden Unterdeckbahn ausreichend, um Dämmung und Dachboden vor möglicherweise eindringendem Niederschlag abzuschirmen. In Abhängigkeit von der Eindeckungsart bringt man auf einem Dach Schiefer mit speziellen Nägeln, Stiften oder Haken aus Edelstahl oder Kupfer an.

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Schiefer-Deckungsarten

Eine Dacheindeckung mit Schiefer ist in verschiedensten Variationen möglich, die sich im Hinblick auf Aussehen, Komplexität und damit auch Preis unterscheiden, aber in der Funktionalität kaum voneinander abweichen. Die folgende Übersicht zeigt die gängigsten Formen der Schieferdeckungen auf, die Sie ganz nach Ihren persönlichen Vorlieben auswählen können:

Altdeutsche Deckung beim Schieferdach

Altdeutsche Deckung

Die Altdeutsche Variante der Schiefer-Deckungsarten ist bei historischen Schieferdächern der Regelfall, wird aber aufgrund des natürlichen Aussehens auch bei Neubauten angewandt – der Reiz liegt in der variierenden Größe der Platten, die sich zum Dachfirst hin verjüngen. Die Tradition, ein Dach mit Schiefer in verschieden hohen und breiten Platten zu decken, ist handwerklich besonders herausfordernd und deshalb auch kostenintensiv, kommt dafür aber auch bei ungewöhnlichen Dacharten wie dem Runddach oder bei kleinen Türmen in Betracht.

Wilde Deckung

Ein Schieferdach mit wilder Deckung stellt die kniffligste und teuerste Option der Dacheindeckung mit Schiefer dar. Hierbei werden die Schiefer-Ziegel zusätzlich erst vor Ort manuell zugeschnittenen und dann frei zum Eindecken nach denselben Prinzipien wie bei der Altdeutschen Deckung zusammengefügt – so ist die Traufseite den größten Schiefer-Ziegeln vorbehalten; obwohl die Größe nicht normiert ist, werden diese dann zum First hin ebenfalls immer kleiner.

Zuschnitt Schiefer
Schuppendeckung mit Schiefer-Ziegeln

Schuppendeckung

Die Schuppendeckung entspricht größtenteils der Altdeutschen Deckung, jedoch sind die Schieferplatten fürs Dach hier deckungsgleich, das gesamte Schieferdach sieht folglich ebener und einheitlicher aus. Da hier die einzelnen Schiefer-Ziegel nicht nach Größe arrangiert werden müssen, ist diese Spielart auch etwas günstiger.

Universal-/Bogenschnittdeckung

Ausgerichtet an der Wetterseite des Hauses legt man bei der sogenannten Bogenschnittdeckung, auch bekannt als Deutsche Deckung, die asymmetrisch geformten Schieferplatten auf dem Dach mit der rundbogigen Seite nach links oder rechts aus. Größere Schiefer-Ziegel in dieser Ausfertigung kommen für Dachneigungen ab 25 ° in Frage, ab 40 ° sollten Sie für Ihr Dach Schiefer in kleineren Formaten wählen. Bei der Universal-Deckung sind die Ecken der Schieferplatten fürs Dach symmetrisch abgerundet und können daher für beide Deckrichtungen genutzt werden.

Rechteck-Deckung/Rechteck-Doppeldeckung

Das harmonische, puristische Erscheinungsbild dieser Schiefer-Deckungsart passt perfekt, wenn Sie Ihr Schieferdach modern gestalten wollen. Denn gerade gemeinsam mit großen Glasfronten oder einer minimalistisch designten Dachterrasse muten die waagerecht angeordneten, ebenmäßigen Schieferplatten auf dem Dach stilvoll an. Zudem erlaubt die Rechteck-Deckung variantenreiche Formen wie zum Beispiel die treppenförmige Gezogene Deckung oder die Rechteck-Doppeldeckung in zwei Größen in einem regelmäßigen Muster. Zudem lässt sich diese Art, ein Dach mit Schiefer zu decken, handwerklich gesehen relativ einfach umsetzen.

Dekorative Deckung

Zu den aufwendigsten und daher meist eher punktuell eingebauten Schiefer-Deckungsarten zählt die Dekorative Deckung, die in Form der Fischschuppen-, rautenförmigen Spitzwinkel-, sechseckigen Wabendeckung, als abgerundete Coquettes oder achteckige Octogones als Akzent oder auf größeren Flächen Ihr Dach schmückt.

Schieferdach-Kosten

Fischschuppen-Schieferdeckung

Doch was kostet ein Dach mit Schiefer? Bei einem Schieferdach die Kosten korrekt anzusetzen, beruht in erster Linie auf der Größe der Dachfläche und der von Ihnen präferierten Schiefer-Deckungsart.

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis schwankt von etwa 60 Euro bei einer einfachen Universal-Deckung bis hin zu über 135 Euro bei Wilder Deckung. Im Schnitt sollten Sie Kosten für ein Schieferdach von 90 Euro pro Quadratmeter einkalkulieren. Die konkrete Dachform sowie Extras wie dekorative Details, Dachbalkon, Gauben oder Erker mit Zwerchhaus schlagen sich ebenfalls im Preis nieder.

Bei einer Dachfläche von 140 Quadratmetern kommen Sie also im Durchschnitt auf Schieferdach-Kosten von 12.600 Euro, während ein gleichartiges Ziegel-Dach rund 3.500 bis 7.000 Euro kostet. Allerdings hält ein Schieferdach wesentlich länger, mit wenig Wartungsaufwand ist eine Lebensdauer von 100 Jahren zu erwarten, während einfache Tonziegel 60 bis 80 Jahre überstehen.

Kosten eines Schieferdachs im Vergleich

Vor- und Nachteile eines Schieferdaches

Ein Schieferdach punktet mit diversen Vorzügen, unter anderem der Eignung des Natursteins als ökologisches, unproblematisch zu entsorgendes Baumaterial, das zudem nachhaltig mit wenig Energieaufwand vor dem Einsatz vorbereitet wird.

Auch die Kombination mit innovativen Technologien wie einer Solaranlage auf dem Schieferdach ist unkompliziert, zum Teil können die Photovoltaik-Paneele sogar nahtlos in das Dach mit eingesetzt werden – besonders apart bei einem Schieferdach in modernem Look mit Rechteck-Deckung.

Dank seiner Härte und Wasserundurchlässigkeit ist ein Schieferplatten-Dach außerdem höchst beständig, witterungsfest und bringt es insgesamt auf etwa 100 Jahre, bevor eine größere Sanierung ansteht – einzelne geborstene Schiefer-Ziegel lassen sich einfach ersetzen. Die lange Lebensdauer in Verbindung mit dem handwerklichen Aufwand und der individuellen Ästhetik wiederum rechtfertigt die relativ hohen Baukosten.

Nicht zuletzt erlauben die facettenreichen Schiefer-Deckungsarten auch ungewöhnliche, abstrakt geometrische oder verspielte Dachformen. Schlussendlich bestimmen Ihre persönlichen Vorlieben und der lokale Bebauungsplan, ob ein Haus mit Schieferdach die richtige Wahl für Sie ist, Baustile, Dacharten mit der passenden Neigung und Haustypen sind absolut variabel.

Dach aus Schiefer: Vorteile

  • Individuelle & wandelbare Optik: Traditionsreich oder modern

  • Langlebigkeit & Robustheit

  • Energieeffiziente Technik wie Solaranlage auf dem Schieferdach gut realisierbar

  • Natürlicher & nachhaltiger Baustoff

Dach aus Schiefer: Nachteile

  • Vergleichsweise hohe Kosten

  • Nur durch spezialisierten Baupartner/Handwerksbetrieb umsetzbar

Schieferdach: Häufige Fragen

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